Die Bedeutung von Zoophilie in der antiken Literatur wurde bislang — mit Ausnahme des Mythos — kaum untersucht. Überblickt man die überlieferten Mensch Macht Sex Mit Tier Texte, fällt auf, dass Zoophilie ausserhalb des Mythos vor allem in zwei literarischen Gattungen auftritt : Einerseits in den zoologischen Schriften von Plutarch, Plinius dem Älteren und Aelian, andererseits im antiken Roman, d. In diesem Beitrag soll untersucht werden, welche Funktion Zoophilie in den beiden literarischen Gattungen hat und wie die Autoren die sexuelle Praktik bewerten, die weder nach griechischem noch römischen Recht strafbar war. Da Vorstellungen über Tiere eng mit Gender und Geschlechterhierarchien verbunden sind, soll insbesondere die Frage berücksichtigt werden, inwiefern männliche und weibliche Verhaltens- und Rollenzuschreibungen bei der Darstellung zoophiler Akte wirksam werden. Jahrhunderts in fast allen europäischen Staaten mit dem Tode bestraft und weit ins Jahrhundert durch mehrjährige Gefängnisstrafen geahndet wurde — gilt, obwohl in den meisten Ländern Europas inzwischen straffrei, 2 als das letzte Tabu in Sachen Sexualität und bleibt sowohl in der öffentlichen Diskussion als auch in der erzählenden zeitgenössischen Literatur weitgehend ausgespart. Auf Mensch Macht Sex Mit Tier Ikonographie der Zoophilie 10 oder auf Zoophilie als Straf- und Foltermethode 11 wird in diesem Beitrag hingegen nicht eingegangen. Liebe zwischen Mensch und Tier kennt die Antike keinen eigenen Begriff, sondern verwendet mit amare bzw. Die Grenze zwischen Geschichten, welche die geistige Liebe bzw. Freundschaft zwischen Mensch und Tier respektive einer Tierart belegen sollen, und solchen, die einen dezidiert erotisch-sexuellen Hintergrund haben, ist dabei nicht immer klar zu ziehen. Tiere unterschiedlicher Gattungen schliessen lassen, erklärt er rationalisierend mit der Ähnlichkeit missgestalteter Menschen oder Tiere mit anderen Tieren. Charakteristisch für diese Art der Zoologie, die bei späteren griechischen und römischen Schriftstellern vorherrscht, ist das Interesse am Aussergewöhnlichen paradoxa und Wundersamen mirabilia der Tierwelt 25 sowie die Wahrnehmung der Tiere in anthropologischen Kategorien. Mensch und Tier begegnen sich in der Beschreibung von Plutarch, Plinius dem Älteren und Aelian auf Augenhöhe und ihr Verhalten wird bei der Beschreibung von Zoophilie entlang denselben, nämlich menschlichen, Vorstellungskategorien gezeichnet und beurteilt. Da die Annäherung bestimmter Tiere an und die Werbung um den geliebten Menschen wie beim Menschen auf einer bewussten, individuellen Entscheidung, und nicht auf dem Instinkt basiert, 26 ist für die Bewertung von Zoophilie bei allen drei Autoren die Frage zentral, wer die Initiative zur zoophilen Beziehung unternimmt. Seine Werke basieren auf der anti-stoischen Grundhaltung, dass zwischen Mensch und Tier keine prinzipiellen, sondern nur quantitativ seelisch-geistige Differenzen bestehen. Wie im Dialog Bruta animalia ratione uti deutlich wird, zählt dazu auch die Benutzung eines Tiers zur sexuellen Befriedigung. Auch Frauen haben sich mit Tieren eingelassen und so seien die verschiedenen Mischwesen Minotauren, Aegipane, Centauren, Sphingen entstanden mor. Die einzelnen Geschichten werden von Gryllus nicht detailliert ausgeführt, sondern nur mit dem Geschlechtsakt bzw. Als Auslöser der Taten sieht Gryllus die menschliche Lust, die als widernatürlich bzw. Ihre besondere Wirkkraft bekommt die Argumentation aus dem Munde eines Schweins, das selbst zu den lüsternen Tierarten zählt und Plutarch dennoch dem Menschen als moralisch überlegen zeigt. Die erste der beiden Geschichten, die Aelian erzählt, handelt von einem Stallburschen, der sich in die schönste Stute aus seinem Stall verliebt und mit ihr schläft. In der zweiten Geschichte geht es um einen Hirtenjungen, Crathis, der die schönste seiner Ziegen liebt, mit Geschenken und Gefälligkeiten um sie wirbt und schliesslich eine sexuelle Beziehung mit ihr eingeht. Der Mensch Macht Sex Mit Tier der Herde erschlägt den Hirten schliesslich aus Eifersucht, indem er dem Schlafenden die Hörner gegen den Schädel rammt NA 6, Beide von Aelian referierten Geschichten enthalten realistische Details : Die Täter sind junge Männer, die aufgrund ihres Berufes engen Umgang mit Tieren und Gelegenheit haben, sich diesen unbeobachtet zu nähern. Dass Hirten mangels Frauen mit ihren Tieren schlafen und sogar Nachkommen zeugen, wird auch bei anderen Autoren als allgemein bekannte Tatsache vorausgesetzt. Die babylonische Königin Semiramis, die Sex mit ihrem Pferd gehabt haben soll, ist ebenfalls im entfernten Asien beheimatet. Während die Verurteilung der Zoophilie heute wesentlich durch Fragen des Tierschutzes bestimmt ist, 35 spielt diese Überlegung keine Rolle. Die Vorstellung von Grausamkeit gegenüber den Tieren, die zu Tausenden in der Arena getötet wurden, 36 ist in der antiken Literatur kaum ausgeprägt und Schutzbestimmungen für Tiere sind selten belegt. Ein Grund für die Kritik der Zoophilie könnte die Furcht vor dem Entstehen von Mischwesen sein, die als Verstoss gegen die Natur und als schlechte Omina gedeutet werden. Diese Furcht vor den Folgen zoophiler Kontakte wird explizit in Philons Abhandlung über die Tiere aus dem 1. Entsprechend der traditionellen Geschlechterrollen bleiben die Frauen dabei jedoch passiv und werden vom Tier, das entweder explizit als männlich beschrieben wird oder dessen Geschlecht unbestimmt bleibt, umworben und verführt bzw. Analog dazu werden auch Knaben von Tieren verführt, hingegen nur sehr selten erwachsene Männer. Nur in einer Geschichte Aelians NA 4,54 ist es dezidiert ein weibliches Tier, eine Schlange, die aktiv um einen Knaben wirbt. In der Perspektive des Tieres, das um den geliebten Menschen wirbt, spiegeln sich somit die Werthaltungen und Rollenvorstellungen des männlichen Autors und der Leser, die sich mit dem aktiven Tier identifizieren. Dass es bei den antiken Zoologen in der Mehrzahl der Fälle Tiere, und nicht Menschen sind, welche die Initiative zu zoophilen Akten ergreifen, erklärt sich mit dem speziellen Fokus der Schriftsteller auf Aussergewöhnliches und Wundersames. Plutarch lässt in seinem Dialog De sollertia animaliumder sich um die Frage dreht, ob Land- oder Wassertiere intelligenter sind, Aristotimus, den Anwalt der Landtiere, mittels vier Geschichten über Zoophilie beweisen, dass das Verhalten bestimmter Tiere dem verliebter Menschen gleicht mor. In der ersten Geschichte wirbt ein Elefant um eine Kranzverkäuferin, indem er ihr Früchte mitbringt, sich neben sie stellt und sie mit seinem Rüssel am Busen berührt. Elefant und Schlange werben aktiv um Mensch Macht Sex Mit Tier geliebten Frauen und suchen ihre Gefühle gleich den Menschen, aber mit den ihnen eigenen Mitteln auszudrücken, indem sie statt den Händen Rüssel und Schwanzende, statt Worten die Körpersprache nutzen. Wie die Frauen auf die Avancen des Tieres reagieren, ob sie dessen Gefühle teilen, als unangenehm empfinden oder überhaupt als Liebe wahrnehmen, interessiert den Erzähler nicht.
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Das fordert der Deutsche Tierschutzbund
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